In weiter Ferne
von Caryl Churchill-
20:00 Uhr, Kammer, Premiere
Tickets | BesetzungInszenierung Martin Schulze Bühne und Kostüme Ulrich Leitner Musik Malcolm Kemp Video Luca Fois, David Gerards Dramaturgie Oliver Held
Mit Philipp Manuel Rothkopf, Bettina Scheuritzel, Tina Schorcht
Als die britische Autorin Caryl Churchill 2000 ihr wunderbar absurdes Werk »In weiter Ferne« veröffentlichte, schien dieses Stück wie ihr Kommentar zur damals verbreiteten Apokalypse-Hysterie. Auf nur wenigen Seiten skizziert sie poetisch, wie sich die Welt in einen phantasmagorischen Alptraum verwandelt.
Zu Beginn macht die junge Joan, die bei ihrer Tante Harper übernachtet, einige beunruhigende Beobachtungen: Eulenrufe klingen wie Schreie, Blut auf dem Boden vor dem Schuppen, der Onkel trägt einen großen Sack über der Schulter. Jahre später. Joan entwirft mit ihrem Kollegen Todd extravagante Hüte für Verurteilte auf dem Weg zum Schafott. Und schließlich, erneut einige Jahre später, tobt ein unkontrollierter Krieg, in dem sich nicht nur Menschen und lettische Zahnärzte befeinden, sondern in den auch die Tiere, vom Schmetterling bis zum Krokodil, involviert sind – ja, selbst das Wetter ist auf Seiten der Japaner.
Churchill zwingt die Welt in einen surrealen Fiebertraum, der den Irrsinn menschlicher Verdrängungskunst entlarvt. Die Erde dreht durch, aber wenigstens sind noch manche der Katzen in Ordnung.
//Hinweis: Bei diesem Stück wird Stroboskoplicht verwendet. Dieses kann bei Personen mit fotosensibler Epilepsie Anfälle hervorrufen.