Die Geschichte des Aachener Stadttheaters reicht zurück bis 1751.
In diesem Jahr erhielt Aachen sein erstes öffentliches Theater, das von Johann Joseph Couven erbaute Komödienhaus am Katschhof. Mit den steigenden Anforderungen an das Haus entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts Pläne für ein neues Theater. Am 16. November 1822 erfolgte die Grundsteinlegung. Der Staatsbaumeister Friedrich Schinkel schließlich überarbeitete den während einer langwierigen Planungsphase entwickelten Entwurf des Landesbauinspektors Peter Cremer und fügte den klassizistischen Portikus sowie das Giebelfeld hinzu.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Theaterneubau am 15. Mai 1825 mit einer Aufführung der Oper »Jessonda« von Louis Spohr eröffnet. Im Jahr 2000 feierte das Große Haus sein 175jähriges Jubiläum. In den Jahren 1900 und 1901 wurde die Bühne am Theaterplatz unter der Leitung des Berliner Theaterarchitekten Heinrich Seeling umfangreich umgebaut. Den Innenraum verzierte man dem Modegeschmack der damaligen Zeit entsprechend und verringerte die Zahl der Säulen im Hinblick auf eine bessere Sicht. Die auffälligste Veränderung jedoch betrafen die dem Portikus aufgesetzten Türme.
Im Zweiten Weltkrieg
Am 14. Juli 1943 wurde das Theater durch einen Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt. Einzig der Portikus und das Foyer entgingen der Zerstörung, wie durch ein Wunder. Bereits wenige Monate nach Kriegsende führte man auf provisorischen Spielstätten jedoch bereits wieder Schauspiele und Opern auf. Baudirektor Philipp Kerz baute das Theater nach den Plänen von Cremer und Seeling wieder auf. Am 23. Dezember 1951 wurde dann mit einer »Meistersinger«-Aufführung unter der musikalischen Leitung des langjährigen Bayreuth-Dirigenten Karl Elmendorf große Neu- bzw. Wiedereröffnung gefeiert.
Erster Intendant des Theater Aachen war Paul Mundorf (1950–1968)
Er funktionierte die Kammer 1953 zur Experimentierbühne um. Es folgten Peter Maßmann (1968–1981), Manfred Mützel (1981–1983) und 1984 Klaus Schultz. Dieser vergrößerte den Orchestergraben, erneuerte die Bühnentechnik, errichtete ein neues Probegebäude und baute die Kammerspiele um. Intendant für die nächsten sieben Jahre war Elmar Ottenthal. Er tauft das Stadttheater Aachen um in Theater Aachen – was die Aachener Bürger jedoch nicht daran hinderte, noch immer von »ihrem Stadttheater« zu sprechen. Unter Elmar Ottenthal wurde das Haus während des ganzen Jahres bespielt, im Sommer wurden Musicals uraufgeführt Als kommissarischer Generalintendant für die Spielzeit 99.00 übernahm Claus Schmitz die Leitung des Theaters. Von der Spielzeit 00.01 bis zur Spielzeit 04.05 wurde das Theater von Dr. Paul Esterhazy als Generalintendant geleitet. Von der Spielzeit 05.06 bis zur Spielzeit 22.23 war Michael Schmitz-Aufterbeck Generalintendant des Theaters. Von 12.13 bis 16.17 war Kazem Abdullah als Generalmusikdirektor in Aachen tätig. In der Spielzeit 17.18 hat Justus Thorau das Amt kommissarisch übernommen. Seit August 2018 ist Christopher Ward Generalmusikdirektor der Stadt Aachen. Elena Tzavara ist seit der Spielzeit 23.24 Generalintendantin des Theater Aachen.
Viele bekannte Künstler:innen haben in Aachen gearbeitet und hier ihre Karriere begonnen. Stellvertretend seien genannt: Die Dirigenten Leo Blech, Fritz Busch, Willhelm Pitz, Paul van Kempen und Wolfgang Sawallisch; die Sänger:innen Karl Burrian, Tiana Lemnitz, Ludwig Suthaus, Kurt Moll, Irmgard Seefried, Hartmut Welker, Linda Watson, Luana de Vol, Marcus Haddock; die Schauspieler:innen Willi Birgel, Hans Jörg Felmy, Gerd Heinz, Jürgen Prochnow, Heinrich Schafmeister und Sophie von Kessel und die Regisseure Hans Schalla und Max Ophüls.