Unser Deutschlandmärchen

nach dem Roman von Dinçer Güçyeter
»Ist das hier meine Heimat, meine Erde, mein Ort? Soll ich hier die Lücke einer Leere füllen?« In Dinçer Güçyeters Roman »Unser Deutschlandmärchen« sprechen zwei Generationen von Frauen – Mutter und Großmutter – und es spricht der Sohn von Fatma, die 1965 als Frau eines türkischen Gastarbeiters nach Nettetal kommt. In kräftigen Bildern, Lyrik, Monologen, Dialogen, Gebeten und Träumen erzählt der Roman von harter Arbeit und großer Kraft, von alten Rollenbildern und dem Aufbruch ins Neue, von Entwurzelung und Sehnsucht. Er ist eine Hommage an die Frauen und erzählt ein Stück deutscher Geschichte in einer neuen, sinnlichen und humorvollen Sprache. Güçyeters Debütroman, der im Verlag »mikrotext« erschienen ist, wurde 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Regisseurin Antigone Akgün, die in Aachen bereits mit ihrer Inszenierung von »Der Garten der Lüste« begeisterte, bearbeitet den Roman für die Bühne der Kammer.
 

#autorengespräch
Am 18. Februar 2025 findet im Anschluss an die Vorstellung ein Nachgespräch mit Dinçer Güçyeter und Mitgliedern des Ensembles statt. Das Autorengespräch ist eine Kooperation mit der VHS Aachen.

#pressestimmen:

»Ohnehin ist bemerkenswert, wie allen Schauspielern hier die Gratwanderung gelingt: die Figuren menschlich zu zeigen und sie zugleich komödiantisch zuzuspitzen. Lächerlich gemacht wird hier niemand.«
nachtkritik

»Die Regisseurin Antigone Akgün hat einen liebevollen Abend inszeniert, der gerade deshalb so gut funktioniert, weil er nicht offensiv anklagt, sondern eine Melancholie unter die Heiterkeit legt, die für sich spricht. Er funktioniert auf sehr vielen Ebenen: als Hommage an die überarbeiteten Frauen, als Spiegel eines paternalistischen Gastlandes, als historische Nachhilfestunde und als Ermächtigungserzählung – aber eben auch als glänzend gespielter, spritziger und tief berührender Abend. Möge er lange auf dem Spielplan stehen.«
nachtkritik

»›Unser Deutschlandmärchen‹ nimmt uns alle in die Verantwortung, zeigt uns, was schief gehen kann, wenn Menschen zusammenkommen. Es ist eine echte Geschichte, der wir gerne zuhören, und der wir zuhören sollten.«
Junge Bühne
 
»Yaprak gelingt es beeindruckend, die emotionale Palette zwischen geradezu aufopferungsvoller Liebe zur Mutter und den eigenen Bedürfnissen und Träumen breit auszuleuchten.«
Aachener Zeitung
 
»Das multikulturelle Team hat die Klischeefallen umschifft, was nicht zuletzt an der großartigen Darstellung von Shehab Fatoum als liebevoller Taugenichts Yilmaz liegt. Auch Petya Alabozova besticht mit ihrem ausdifferenzierten Spiel als Hanife und in weiteren Rollen. Bettina Scheuritzel spielt überzeugend die Übermutter Fatma.«
Aachener Zeitung

Infos

Ort Kammer
Dauer 01:40 Stunden, ohne Pause
Alter Für alle ab 14 Jahren
Einführung 17:30 – Kammerfoyer

Besetzung am 26.01.25, 18:00 Uhr

Bühne und Kostüme Sophie Lichtenberg
Video David Gerards
Licht Manuel Michels
Dramaturgie Sara Gabor
Dinçer Furkan Yaprak
Yilmaz, Arzt, Polizist Shehab Fatoum
Hanife, Schuhverkäuferin, Kind, Mann, Kurde Petya Alabozova
Zeynep, Kindergärtnerin, Mann, Kurde Puah Kriener
Ein Mann gekleidet in einem weißen Hemd. Er steht hinter einem Tresen, lächelt und hat die Arme ausgestreckt. Hinter ihm hängt ein Regal mit Flaschen, Trauben und einem Radio
Deutschlandmärchen: Shehab Fatoum © Thilo Beu
Zu sehen ist eine Kneipe. Rechts ein Vorhang, davor kniet eine Frau mit einem Glas Sand in der Hand. Sie guckt angestrengt nach vorne. Hinter ihr auf der Theke sitzt eine andere Frau. Sie guckt zur seite. Auf die Bühne ist ein Bild von Lanschaften projiziert.
Deutschlandmärchen: Nola Friedrich, Petya Alabozova © Thilo Beu
Eine Frau die am Tisch sitzt. Sie guckt traurig nach unten. Hinter ihr ein Mann der sie antanzt.
Deutschlandmärchen: Bettina Scheuritzel, Shehab Fatoum © Thilo Beu
Im Hintergrund eine Kneipe. Vier Personen die eine fünfte Person angestrengt zu sich ziehen
Deutschlandmärchen: Furkan Yaprak, Shehab Fatoum, Petya Alabozova, Bettina Scheuritzel, Nola Friedrich © Thilo Beu
Eine Kneipe im Hintergrund. Vier Personen vor ihr. Links steht ein Mann der die Frau neben sich stolz anguckt. Die Frau guckt etwas perplext. Rechts neben ihr sitzt ein Mann auf dem Boden, er guckt angeekelt nach vorne. Neben ihm steht eine weitere Frau. Sie guckt angeekelt nach vorne
Deutschlandmärchen: Shehab Fatoum, Bettina Scheuritzel, Furkan Yaprak, Petya Alabozova © Thilo Beu
Eine Frau im Vordergrund lacht und hält sich eine Hand vor das Auge, während eine andere Frau in einem cremefarbenen Pullover mit ernstem Gesichtsausdruck zu zwei Männern schaut. Einer von ihnen sitzt auf einem Hocker und lehnt sich stark nach hinten, während der andere auf seinem Schoß sitz. Der Hintergrund besteht aus hellblauen Vorhängen und einer Regalfläche mit einem alten Kassettenrekorder.
Deutschlandmärchen: Petya Alabozova, Nola Friedrich, Shehab Fatoum, Furkan Yaprak © Thilo Beu
Ein Mann der auf einem kleinen gelben Fahrrad mit entschlossenem Gesichtsausdruck fährt, während ein anderer Mann hinter ihm lacht und ihn anschiebt. Die Bühne hat einen blauen Hintergrund mit Vorhängen, und im Hintergrund sind ein Regal mit Geschirr und Lebensmitteln sowie ein Hocker zu sehen.
Deutschlandmärchen: Shehab Fatoum, Furkan Yaprak © Thilo Beu
Eine theatralische Auseinandersetzung in einer rustikalen Umgebung mit Holzwänden und bestickten Tischdecken. Eine Frau in blauer Weste steht erhöht und hält mit einen Billiardstab eine andere Person zurück, die erschrocken nach hinten weicht. Eine weitere Frau sitzt am Tisch mit gelangweiltem Gesichtsausdruck und einer Flasche vor sich.
Deutschlandmärchen: Petya Alabozova, Nola Friedrich, Bettina Scheuritzel © Thilo Beu
Der Raum besteht aus einer Kneipe, vorne sitzt ein Mann an einem Tisch. Er guckt ernst zur seite. Etwas weiter hinter ihm steht ein Mann. Er hat die Arme verschränkt und guckt traurig zu dem sitzenden Mann.
Deutschlandmärchen: Furkan Yaprak, Shehab Fatoum © Thilo Beu
Im Hintergrund ein blauer Vorhang. Vor ihm steht ein großer Fuß. Links von ihm lehnen zwei Frauen und rechts von ihm eine. Die Frauen gucken alle nach rechts zu einem Mann. Die rechte Frau steichelt dem Mann liebevoll über die Wange. Auf dem Fuß stehen drei blaue Paar Schuhe.
Deutschlandmärchen: Nola Friedrich, Petya Alabozova, Bettina Scheuritzel, Furkan Yaprak © Thilo Beu