Ab Mitte der 1930er Jahre war Aachen ein »Tor in die Freiheit«, durch das Menschen die Flucht vor der Verfolgung durch das NS-Regime wagten – über die grüne Grenze nach Belgien oder Holland und von da aus in die Welt. Die Flüchtenden fanden in Aachen sowohl Schleusernetzwerke als auch einige »stille Helden« vor, die keine Gegenleistung für ihre Hilfe erwarteten. Vor dem Hintergrund dieser historischen Situation erzählt »Oppenhof. Mohren. Cohn« eine Geschichte von Widerstand, Dissidenz, Verzweiflung und Mut. Inspiriert von den Lebenswegen historischer Figuren wie dem ehemaligen Aachener Oberbürgermeister Franz Oppenhoff, dem Kommunisten Josef Mohren oder der Widerstandskämpferin Marianne Cohn handelt das Stück von der Frage, ob einer jungen Frau auf der Flucht geholfen wird, ob ein als »entartet« gebrandmarktes Kunstwerk vor der Zerstörung bewahrt werden kann und wer sich mit wem solidarisiert. Protest- und Partisanenlieder und neue Songs verbinden sich zu einem musikalischen Gesamtkonzept; eine spannende Handlung verbindet sich mit dokumentarischem Material.
Was motiviert Menschen dazu, sich einem gewalttätigen Regime zu widersetzen und Widerstand zu leisten? Und wie geht Solidarität über ideologische Grenzen und Klassenunterschiede hinweg? In Zeiten des globalen Rechtsrucks ist die Beschäftigung mit antifaschistischem Widerstand hochaktuell – und der Blick in die Vergangenheit notwendig und produktiv. Das Theater Aachen nimmt sich dieses Themas deshalb mit diesem neuen Stück an, das auch auf die Lokalgeschichte der Stadt zur Zeit des NS-Regimes eingeht.
»›Oppenhoff. Mohren. Cohn‹ ist ein mutiger, richtiger und wichtiger Versuch des Theater Aachen zum alten und neuen Thema Faschismus. Mit Musik von Malcolm Kemp.«
Aachener Zeitung
»Die Figuren bleiben plakativ. Und gewinnen umso deutlicher an Emotionalität durch den Einsatz der Musik: Theatermusiker Malcolm Kemp hat tief ins Formenrepertoire der Moritaten und Widerstandslieder gegriffen, mixt diese belehrenden, agitierenden, das Publikum regelrecht anspringenden Ausdrucksformen mit lyrischen, zu Herzen gehenden Songs.«
Aachener Zeitung