MörgensLab#1

Urbane Soundscapes: Aachen

MörgensLab

Im Rahmen des Programms »Neue Wege« des NRW Kultursekretariats wird seit dem Jahr 2019 unter dem Projektnamen MörgensLab die Zusammenarbeit zwischen dem Theater Aachen und den Hochschulen Aachens gefördert. Die Förderung wurde im Jahr 2024 verstetigt und das Konzept des MörgensLab unter der neuen Theaterleitung noch einmal verändert. Über einen Zeitraum von 2-3 Monaten wird viermal pro Kalenderjahr ein interdisziplinäres Forschungslabor ins Leben gerufen: Die beteiligten Akteur:innen sind Wissenschaftler:innen der vier Hochschulen, Künstler:innen, Studierende, Aktivist:innen, Gamedesigner:innen, interessierte Aachener Initiativen und Aachener Bürger:innen. Sie werden in einem Kick-off-Verfahren und in Kooperation mit den Hochschulen zusammengebracht. Das MörgensLab wird so noch stärker als bisher zum Labor, zum Begegnungsort für Menschen unterschiedlichster Professionen, die gemeinsam an einem Thema, an einer Fragestellung, an Konzepten für unser Zusammenleben arbeiten. Der Forschungsstand wird an verschiedenen Abenden dem Aachener Publikum präsentiert.
 
Ihr möchtet mitmachen? Meldet euch bei: inge.zeppenfeld@mail.aachen.de

 

MörgensLab#1
URBANE SOUNDSCAPES: AACHEN

 
Wir haben uns dafür interessiert, was Lärm und Stille in einer Stadt wie Aachen eigentlich bedeuten. Auf Soundwalks, also Spaziergängen, auf denen man zu Forschungszwecken und zur Sensibilisierung des eigenen Hörens die Akustik der Umgebung erforscht, haben wir in der Aachener Innenstadt Alltagstöne, Geräusche und Klänge gesammelt, um herauszubekommen, welches akustische Flair Aachen besitzt und was eigentlich für den Klang und auch den Missklang der Stadt verantwortlich ist. Und wir haben uns gefragt, was wir eigentlich wann wahrnehmen, wie unser Ohr und unser Gehirn wissenschaftlich gesehen funktioniert, und warum das Gehörte uns manchmal stört und manchmal erfreut, je nach Stimmung. Wir haben unser Soundmaterial in literarische Texte und bewegte Bilder transformiert und uns manchmal geärgert, im richtigen Moment kein Aufnahmegerät zur Hand zu haben. Manchmal waren wir erstaunt, dass die Aufnahmen Dinge zu Tage brachten, die wir im Moment selbst gar nicht gehört hatten, oder dass eine Aufnahme nicht die Stimmung einfangen konnte, die real existiert hatte. Wir haben unsere Aufnahmen so gut wie nicht bearbeitet, denn es geht ja auch um »Störgeräusche«, die wir ansonsten zu ästhetischen Zwecken herausfiltern;
wir hören, was wir im Alltag sonst schon nicht mehr bewusst wahrnehmen: Knistern, Rauschen, Wind, entfernte Stimmen, Vogelgezwitscher, ein vorbeifahrendes Auto … Wir haben unseren Aufnahmen so gut wie keine harmonisierende »Stimmungsmusik« unterlegt und tatsächlich gemerkt, wie sehr wir daran gewöhnt sind, dass alles, wirklich alles – jede Werbung, jedes Web-Video, jede Fernsehdokumentation – permanent mit Musik unterfüttert wird. Wenn das fehlt, scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Ein seltsames Phänomen: Wir sehnen uns immer nach Stille, wenn sie eintritt, wirkt sie oft unheimlich ...
Dieser Abend ist unseren Ohren gewidmet. Schließen Sie die Augen und hören Sie! – Das Soundteam
 
#pressestimme:
 
»Was nach einem herausfordernden Abend klingt, wird zu einem spannenden Parcours durch eine Multimedia-Collage mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Heimatkunde - und Humor. (...) Die Impulse (...) und akustischen Entdeckungen werden im wörtlichen Sinne noch lange nachhallen.«
Aachener Zeitung
 
 

Gefördert durch das Land NRW im Rahmen des Programms »Neue Wege«