Aus dem Englischen von Heiner Müller
»Hamlet« stellt uns vor viele Rätsel. Was ist eigentlich sein Problem? Warum zögert er, den Mord an seinem Vater zu rächen? Warum verstößt er Ophelia? Worum geht es eigentlich in diesem Stück?
Schon zur Entstehungszeit war die Tragödie über den Dänenprinzen ein Hit, obwohl sie so viele Fragen aufwirft. Ist sie ein Rachedrama? Geht es um gescheiterte Liebesbeziehungen und toxische Männlichkeit? Um existentielle Fragen der menschlichen Identitätssuche? Oder doch um politische Machtspiele und Territorien? Und schließlich wird mit der »Mausefalle« ein Stück im Stück aufgeführt und das Theater selbst zum Thema. Wahrscheinlich hat »Hamlet« auch des- wegen bis heute einen Platz auf unseren Bühnen: Das Stück handelt von Wahrheit und Täuschung, Einbildung und Enttäuschung, vom Rollen-Spiel in all seinen Bedeutungen. Wie und was sollen wir spielen? In den Arbeiten des Regisseurs Laurent Chétouane wird stets das Theater in seinem Kern befragt und die Bühne wird zum Resonanzraum; Texte werden wie Landschaften durchschritten und das Publikum ist auf diese Wanderungen eingeladen.
Großes Haus
Ich will Gründe, die greifbar sind.