Nach einer schlaflosen Nacht mit der Lektüre von Puschkins Roman »Eugen Onegin« war das Konzept für Tschaikowskys neue Oper geboren: »Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im Innersten berühren können.« Tschaikowsky verwandelt den Roman in ein lyrisches Kammerspiel, in dem eine unbändige Liebe, scharfe Zurückweisung und ein tödliches Duell die Gefühlswelten junger Menschen erschüttern: Die junge, in ihre Bücher vertiefte Tatjana verliebt sich Hals über Kopf in den draufgängerischen Onegin. In einem leidenschaftlichen Brief gesteht sie ihm ihre Liebe. Doch er weist sie schroff zurück, vergnügt sich stattdessen mit ihrer Schwester Olga und tötet bei einem Duell seinen guten Freund Lenski. Nach Jahren des Umherirrens begreift Onegin seine verpasste Chance. Gibt es ein Zurück?
Die Regisseurin Verena Stoiber spürt in ihrer ersten Arbeit am Theater Aachen jenem tiefsinnigen Kaleidoskop über »wirkliche« Menschen nach, deren Liebe durch verpasste Chancen, falsches Timing und jugendlichen Leichtsinn mit tödlichen Folgen verunmöglicht wird.
Wie liebe ich, beim Klang dieser Lieder mit meinen Träumen fortzufliegen, irgendwohin weit weg …»Eugen Onegin«