»Die Kunst der Freude« ist ein einzigartiges Werk, das sinnlich, scharfsinnig und visionär die Lebensgeschichte einer besonderen Frau erzählt und seiner Zeit weit voraus war. 1976 fand sich für das Hauptwerk der sizilianischen Autorin Goliarda Sapienza kein Verlag – erst Jahrzehnte später wurden der Roman und seine Autorin wiederentdeckt. Seit 2022 auch in Deutschland neu aufgelegt, kommt die Geschichte um die Protagonistin Modesta nun als Deutsche Erstaufführung in Aachen auf die Bühne.
Modesta – nichts könnte weniger zu dieser Hauptfigur passen als ihr Name, der »Bescheidenheit« bedeutet. Denn sie bescheidet sich nicht. Nicht mit der Armut und Gewalt ihrer Kindheit, nicht mit der Enge eines katholischen Klosters, nicht mit ihrer gesellschaftlich vorbestimmten Rolle als Mädchen, Frau, Ehefrau oder Mutter. Modesta geht ihren ganz eigenen Weg, mit Würde, Lebenslust, Intelligenz und Mut. Sie liebt Männer und Frauen, ist Familienoberhaupt, Sozialistin und schließlich auch Schriftstellerin – und das alles zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wie ihre Heldin war auch Goliarda Sapienza ihrer Zeit weit voraus, kämpfte als Partisanin gegen den Faschismus, war Schauspielerin, Kommunistin und Teil der italienischen Filmszene.
Regisseurin Anaïs Durand-Mauptit, das Inszenierungsteam und das Ensemble entführen mit großen Bildern, einem opulenten Kostümbild und italienischer Musik aller Epochen in die Zeit zwischen 1900 und 1960 und erzählen zugleich eine moderne, leidenschaftliche Geschichte unserer Gegenwart.
Inhaltlicher Hinweis / Content Note:
Aufgrund des historischen Kontextes der Handlung werden in der Inszenierung sexualisierte Gewalt, suizidale Handlungen und die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung sowohl sprachlich als auch szenisch thematisiert; es kommt zum Einsatz von Kunstblut.
#pressestimmen:
»Man sieht drei Stunden lang atemlos zu. Man wünscht Modesta die Ruhe, die sie erfährt, trotz allem. Und geht mit vollem Herzen aus dem Theater.«
Die Deutsche Bühne
»Der Aachener Inszenierung von Anaïs Durand-Mauptit gelingt es, viel vom erzählerischen Elan des Romans auf die Bühne zu bringen.«
nachtkritik
»Am Theater Aachen gelingt ein großer Theaterabend.«
Die Deutsche Bühne
»Immer wieder entstehen aber auch großartige, ruhige Theaterbilder.«
WDR 5
»Eine ungehörte Geschichte, faszinierend erzählt.«
Die Deutsche Bühne
»Ein großes, buntes Spektakel«
WDR 5
»Durand-Mauptit inszeniert sehr reduziert und konzentriert: Wenige Requisiten, starke Bilder, wichtige Sprache.«
Die Deutsche Bühne