Text von Henry Meilhac und Ludovico Halévy
»Die Liebe ist ein wilder Vogel« – nach dieser Maxime lebt die Titelfigur Carmen. Sie bestimmt, wen sie liebt und zu welchen Bedingungen. Wer das nicht akzeptiert, muss sich zu Recht in Acht nehmen. Sie ist unabhängig, unberechenbar und eine Rebellin, die ihre Freiheit zu verteidigen weiß. Das erfährt auch der Soldat Don José, dessen Obsession für Carmen tragisch enden kann.
Georges Bizets 1875 zur Uraufführung gelangte Oper gehört zu den unbestrittenen Meisterwerken des europäischen Musiktheaters und die spanisch anmutenden Rhythmen und Melodien des Franzosen Bizet haben sich in das kulturelle Gedächtnis regelrecht eingebrannt. Die Inszenierung der Regisseurin Lucía Astigarraga übersetzt den Kampf zweier ungleich Liebender in unsere unmittelbare Gegenwart. Auf diese Weise entsteht eine vielschichtige Auseinandersetzung um Rollenbilder zwischen Gestern und Heute.
Die Liebe ist ein wilder Vogel.